Jugendwörter der letzten Jahre
Die Wahl zum „Jugendwort des Jahres“ wird jährlich vom Langenscheidt-Verlag organisiert und durchgeführt.
Der Prozess sieht in der Regel so aus:
- Vorschlagsphase: Jugendliche und Interessierte können online Vorschläge für das Jugendwort des Jahres einreichen. Diese Phase dauert mehrere Wochen, und es werden hunderte von Vorschlägen gesammelt.
- Auswahl der Top-Wörter: Eine Jury, bestehend aus Sprachwissenschaftlern, Journalisten und Influencern, wählt aus den eingereichten Vorschlägen eine Shortlist von etwa 10 bis 30 Wörtern aus.
- Online-Abstimmung: Die Öffentlichkeit kann dann online über die ausgewählten Wörter abstimmen. Diese Abstimmungsphase läuft ebenfalls mehrere Wochen und zieht viele Jugendliche an, die ihre Stimme abgeben.
- Bekanntgabe: Nach Abschluss der Abstimmung wird das Jugendwort des Jahres in einer Pressekonferenz oder über die sozialen Medien bekanntgegeben.
Der Langenscheidt-Verlag, der auch für seine Sprachführer und Wörterbücher bekannt ist, steht hinter der Aktion und nutzt sie, um ein Schlaglicht auf die sich ständig verändernde Jugendsprache zu werfen. Die Wahl ist auch ein Spiegelbild der aktuellen Trends, Medien und kulturellen Einflüsse, die Jugendliche in einem bestimmten Jahr prägen.
Nachfolgend eine Liste des „Jugendwort des Jahres“ der Jugendwörter aus den letzten Jahren:
2023: „goofy“
„Goofy“ ist nicht nur die Figur aus den Disney-Comics! In der Jugendsprache beschreibt „goofy“ jemanden, der sich wunderbar albern verhält und dabei eher an einen tollpatschigen Clown als an einen durchdachten Strategen erinnert. Stell dir vor, du siehst jemanden, der mit einer Banane telefoniert und dabei ein Selfie macht – genau das ist „goofy“. Es ist wie das eingebaute Comedy-Programm in deinem Freundeskreis.
2022: „Smash“
Nein, es geht hier nicht darum, dein Smartphone oder irgend einen anderen Gegenstand auf den Boden zu schmettern. „Smash“ ist die etwas pikante Art zu sagen, dass man jemanden ziemlich scharf findet und sich mehr vorstellen könnte als nur Händchen halten. Wenn also jemand sagt „I’d smash“, dann heißt das nicht, dass er das Smartphone gegen die Wand werfen will, sondern eher, dass er romantische oder eher intime Absichten hat. Tja, die Jugend von heute!
2021: „cringe“
Kennst du das Gefühl, wenn jemand eine Karaoke-Version von „My Heart Will Go On“ singt und dabei klingt wie ein heulender Kater? Genau dieses unangenehme Gefühl nennt man „cringe“. Es ist der Moment, in dem du am liebsten unsichtbar wärst, weil das, was da passiert, einfach nur peinlich ist. „Cringe“ ist quasi der innere Winterschlaf des sozialen Wohlbefindens.
2020: „lost“
In einem Zustand völliger Verwirrung und Orientierungslosigkeit zu sein, das ist „lost“. Stell dir vor, du stehst mitten im Elektronikgeschäft und suchst verzweifelt nach einem „WLAN-Kabel“ (welches es natürlich nicht gibt, weil WLAN = Wireless LAN und so weiter…) suchst, während dein Gehirn sich anfühlt wie ein leerer Kühlschrank. Das ist „lost“. Es ist das mentale Äquivalent von „Wo bin ich und warum trage ich diese Hose?“
2019: „Smombi“
Kombiniere „Smartphone“ und „Zombie“ und du bekommst das Jugendwort Smombi. Das sind diese Leute, die auf dem Gehweg gegen Laternenpfähle laufen, weil sie so in ihr Handy vertieft sind. Sie würden wahrscheinlich nicht einmal bemerken, wenn ein Löwe neben ihnen im Zoo ausbricht – außer er liket ihr Selfie. Also, wenn du das nächste Mal jemanden gegen eine Mülltonne laufen siehst, weil er auf sein Handy starrt, weißt du: Ein typischer Smombi.
2018: „Ehrenmann“ / „Ehrenfrau“
Stell dir vor, jemand bringt dir morgens einen Kaffee mit, einfach weil er nett ist. Das ist ein Ehrenmann oder eine Ehrenfrau. Diese Wörter sind quasi der Adelstitel für den alltäglichen Held oder Heldin in deinem Leben. Jemand, der dir immer zur Seite steht, ist ein „Ehrenmann“ oder eine „Ehrenfrau“ – also, zück dein Schwert und adle deine Freunde!
2017: „I bims“
Willkommen im Neuland der deutschen Sprache! „I bims“ ist die hippe Art zu sagen „Ich bin es“. Es ist die linguistische Version des Selfie-Filters. Wer „I bims“ benutzt, zeigt, dass er das Meme-Spiel durchgespielt hat und bereit für das nächste Level der Ironie ist. Also, falls du mal besonders cool wirken möchtest: „Hallo I bims, 1 cooler Typ!“
2016: „fly sein“
Wenn du so cool bist, dass die Leute denken, du könntest abheben, dann bist du „fly“. Es ist die Kombination aus Style, Selbstbewusstsein und einer Prise Unantastbarkeit. Quasi das Gegenteil von dem Gefühl, wenn du mit Spinat zwischen den Zähnen aus einem wichtigen Meeting kommst. Also, wenn du jemanden siehst, der vor Selbstbewusstsein nur so strotzt, dann sag ihm: „Ey, du bist voll fly!“
2015: „Smombie“
Hä was? Das kommt mir bekannt vor, das Stand doch da oben schon. WTF ist mit dieser Liste? Ne – alles gut! Ja, dieses Wort hat zweimal gewonnen. Vermutlich weil die Epidemie der Handy-Zombies einfach nicht abreißen wollte. Stell dir vor, du bist in einer Menschenmenge und niemand guckt mehr hoch – genau, ein Rudel Smombies. Es ist fast wie in einem Horrorfilm, nur dass das Schrecken von WhatsApp und Instagram kommt.
2014: „Läuft bei dir“
Dieser Ausdruck ist wie ein High-Five mit Worten. Wenn jemand etwas richtig gut macht oder einfach das Leben im Griff hat, sagst du: „Läuft bei dir!“ Es ist die ultimative Anerkennung, dass jemand gerade auf der Erfolgswelle surft. Also, wenn dein Kumpel es schafft, pünktlich zu sein UND den richtigen Bus zu erwischen: „Läuft bei dir!“
2013: „Babo“
„Babo“ ist das türkische Wort für Chef oder Boss und wurde durch den Rapper Haftbefehl berühmt. Wenn du der Anführer deines Freundeskreises bist oder einfach den Durchblick hast, bist du der „Babo“. Also, der nächste, der dir den letzten Donut wegschnappt, sollte wissen: „Der Babo lässt sich das nicht gefallen!“ Denn Chabos wissen wer der Babo ist!
2012: „Yolo“
Das Jugendwort Yolo steht kurz für „You Only Live Once“ – eine Philosophie, die besagt, dass du jede Chance nutzen sollst, weil das Leben zu kurz ist. Ob das bedeutet, spontan einen Roadtrip zu machen oder den letzten Schokoriegel zu essen, bevor jemand anderes es tut – YOLO ist dein Mantra. Es ist die moderne Version von „Carpe Diem“, nur dass man es schneller twittern kann.
Weitere interessante und lustige Jugendwörter findest du in unserer Rubrik Jugendsprache.
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