Als Deppenapostroph (oft auch „Idiotenapostroph“ oder „Apostrophitis“ genannt) wird das sich immer weiter verbreitende Phänomen bezeichnet, Apostrophe an Wort- oder Namensendungen zu setzen, wo sie in der deutschen Sprache überhaupt nicht hingehören.
Wenn du hier bei einem Plural-s einen Apostroph setzt, darfst du dich nicht darüber wundern, wenn Grammatiknazis aus den hintersten und dunkelsten Ecken gesprungen kommen und dich als einen Deppen (oder möglicherweise als etwas noch deutlich Schlimmeres) bezeichnen. Verständlich, denn es ist eigentlich ein Thema in der fünften oder sechsten Klasse. Vermutlich bist auch Du hier auf der Seite gelandet, weil dein Fehler für einen Grammatiknazi dort draußen kaum auszuhalten war. Aber keine Sorge – der Grammatiknazi ist zur Stelle und erklärt dir, wie es richtig geht – damit du in Zukunft keinen Deppenapostroph mehr verwendest!
Deppenapostroph weglassen: So geht es richtig
Im Deutschen wird der Apostroph als Auslassungszeichen verwendet (z. B. wie oben bei „Wir erklären’s dir!“), oder beim Genitiv, wenn das Wort auf s, ss, tz, ß, z oder x endet. In allen anderen Fällen wird der Genitiv im deutschen ohne Apostroph gebildet und das s direkt an das Substantiv angehängt. Klingt kompliziert, ist aber im Grunde ganz einfach:
Apostroph beim Genitiv-s
- Lisas Kleid ist hässlich.
- Yussufs Döner ist lecker.
- Schalkes Torwart ist kacke.
- Omas Kuchen ist besser als Yussufs Döner.
Anders verhält es sich, wenn das Substantiv (bzw. der Name) auf das es sich bezieht, auf s, ss, tz, ß, z oder x endet. Hier wird ein Apostroph hinter das s gesetzt:
- Hans’ Auto ist laut.
- Heinz’ Haus ist schön.
- Max’ Bierbauch ist der Größte.
Eine Ausnahme gibt es hier, wenn vor dem Namen ein bestimmter Artikel (inklusive Attribut) steht:
- Der Vater des alten Heinz
Apostroph bei Auslassungen
Ein Apostroph kann gesetzt werden, wo das Pronomen „es“ verwendet wird und das „e“ weggelassen wird:
- Wie steht’s im Spiel?
- Mach’s gut!
- Mir geht’s super!
Seit der neuen Rechtschreibreform ist hier der Apostroph aber nicht mehr zwingend erforderlich. Daher ist die folgende Schreibweise durchaus auch richtig:
- Wie stehts im Spiel?
- Machs gut!
- Mir gehts super!
Wo bei Auslassungen aber unbedingt ein Apostroph gesetzt werden muss, ist bei bei Auslassungen im Wortinnerern:
- M’gladbach
- Ku’damm
Deppenapostroph beim Plural
Überhaupt kein Apostroph wird beim Plural-s oder deren Abkürzungen gesetzt, wie beispielsweise:
- das Taxi – die Taxis
- das Auto – die Autos
- das Foto – die Fotos
- das Sofa – die Sofas
- die CD – die CDs
- die DVD – die DVDs
Wer hier einen Apostroph setzt, hat genauso die Kontrolle über sein Leben verloren, wie jemand, der bei Vergleichen „als wie“ verwendet.
Jetzt weißt du, wie es richtig funktioniert und wie man Apostrophe richtig setzt. Mache es daher einfach wie Tom und benutze zukünftig keine Deppenapostrophe mehr!
Du denkst, dass du dich bereits bestens mit der deutschen Rechtschreibung auskennst? Dann wage dich an unser Rechtschreib-Quiz und stelle unter Beweis, wie gut dein Rechtschreibwissen wirklich ist!
„Wer hier ein[*en] Apostroph setzt, hat genauso die Kontrolle über sein Leben verloren, wie jemand, der bei Vergleichen „als wie“ verwendet.“
——> Apostroph, der (maskulin)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Apostroph
Hoppla! Danke für den Hinweis.
Was für eine großartige Seite ! DANKE, DANKE, DANKE !
Ich dachte ich wäre alleine. Ich bin es nicht.
Gut, aufgrund meines Grammatiknazitums bereits Freunde wütend gemacht und auf YouTube sowohl auf English (Grammar nazi – natürlich mit Deppenleerzeichen) als auch auf Deutsch beleidigt worden. I’m loving it !
Ja, ich bekomme Augenkrebs AUGENKREBS bei
„CD’s
DVD’s
Pkw’s
nicht’s
oder eben Umzugs Firma“
!
ES HEIßT DOCH AUCH AMPELMAST UND NICHT AMPEL _ MAST !
So, und nun trotzdem dreimal: !!!
Bei Großbuchstaben KEIN ß sondern ein SS
Seit 2017 gibt’s auch ein großes SZ, genau für solche Fälle. Kann man auf Wikipedia nachlesen und ansehen.
Klasse ist das Deppenapostroph in Zusammenhang mit Präpositionen:
für’s
in’s
auf’s
Auch wenn das fürs eine Kurzform für „für das“ ist, gab es auch schon vor der Rechtschreibreform keine Gnade: ohne Apostroph!
Sonst kommen wir bald auf’s i’m.
(Kurzform für „auf das“ gefolgt von Kurzform für „in dem“)
… und auf’s zu’r