Flexen und "weird flex" - Die Bedeutung hinter dem Jugendwort

Flexen und „weird Flex“

Laut Duden bedeutet flexen so viel wie trennschleifen. Da es sich hier aber um ein hippes Jugendwort handelt kannst du dir ja vorstellen, dass damit in der Jugendsprache etwas komplett anderes gemeint ist und eine komplett andere Bedeutung hat. Der GrammatikNazi erklärt, was sich hinter dem Begriff verbirgt.

Du denkst beim Flexen vermutlich an das hier:

Flexen: Ein Winkelschleifer oder auch eine Flex - ein Werkzeug mit dem man "flexen" kann
Ein Winkelschleifer oder auch eine Flex – ein Werkzeug mit dem man „flexen“ kann.

Tatsächlich lässt sich das Wort Flexen aus der Jugendsprache aber eher mit ihm hier darstellen:

Flexen: Jemand, der offensichtlich sein ausgewogenes Frühstück genießt und dabei posiert.
Jemand, der offensichtlich sein ausgewogenes Frühstück genießt und dabei posiert.

Was bedeutet flexen?

Flexen hat also nichts mit Trennschleifen zu tun, aber was bedeutet das Wort „flexen“ dann wirklich? Nun, es ist irgendwie wie ein Pfau, der seine Federn zur Schau stellt, aber anstatt Federn zeigt man Dinge. Flexen – das ist das sprachliche Pendant zum Aufpumpen der geistigen Bizeps. Wenn du „flext“, zeigst du der Welt, wie unglaublich krass du bist. Stell dir vor, du gehst mit einem neuen, teuren Outfit in die Schule und präsentierst es, als wärst du auf dem Laufsteg der Fashion Week. Das ist „flexen“! Es ist, als würdest du sagen: „Hey Welt, schaut her, ich trage diese überteuerten Markenklamotten!“

Aber halt, hier kommt der interessante Teil – „flexen“ bezieht sich nicht nur auf Kleidung. Oh nein, das wäre ja zu einfach. Du kannst auch mit anderen Dingen, wie einem teuren (und meist lauten) Auto oder auch mit deinem Wissen „flexen“, als ob du ein wandelndes Lexikon wärst. Stell dir vor, du sitzt in der Klasse und der Lehrer stellt eine knifflige Frage. Du reißt deine Hand hoch, als ob du nach den Sternen greifen willst, und rufst: „Ich weiß es! Ich weiß es wirklich!“ Das ist auch „flexen“. Du zeigst deine grauen Zellen, als wären sie Muskelberge im Gehirn-Gym. Flexen könntest du also auch, wenn du alle Fragen in unserem Rechtschreib-Quiz richtig beantwortest – denn das schaffen nur die wenigsten.

Weird flex

Eventuell hast du irgendwo auch schon mal von einem „weird flex“ gehört oder es gelesen. Das ist zum Beispiel jemand, der aus dem Nichts auftaucht und sagt: „Schau her, ich kann meinen Ellbogen lecken“ oder „Ich kann rückwärts mit verbundenen Augen das Alphabet aufsagen“. Es ist eine Art angeberischer Moment, der dich gleichzeitig zum Lachen und zum Stirnrunzeln bringt.

Ein „weird flex“ ist also im Grunde genommen, wenn jemand stolz und selbstbewusst mit etwas angeben möchte, das ziemlich ungewöhnlich, unwichtig, unsinnig oder vielleicht sogar ein bisschen lächerlich ist. Es ist wie, als ob jemand sagen würde: „Schaut her, Leute, ich kann eine Banane mit den Zehen schälen – kein big Deal, ich habe es letzte Nacht gemacht, als ich gelangweilt vor dem Fernseher saß“.

Es geht dabei um diese Mischung aus Stolz und eigenartiger Wahl des Vorzeigens. Es ist wie ein „Ich habe diese scheinbar nutzlose Fähigkeit oder Erfahrung, aber ich werde so tun, als wäre es total beeindruckend und relevant für unsere Konversation.“ Oft wird der Begriff „weird flex“ mit einem Augenzwinkern verwendet, um zu zeigen, dass man den Widerspruch zwischen der Ernsthaftigkeit des Angebens und der eigentlich geringen Bedeutung des Gesagten erkennt.

Weitere fancy und hippe Jugendwörter findest du in unserer Rubrik Jugendsprache.

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